Neueröffnung des Wossidlo-Museums in Walkendorf

In Walkendorf wurden 1997 zwei dem Verfall preisgegebene Katen saniert. In der einen Kate wurde die „Alte Ausspanne“ mit Übernachtungsmöglichkeiten und Räumen zum Feiern und Tagen eingerichtet. Im Nachbarkaten entstand das Wossidlo-Museum. Tragende Kraft beim Aufbau des Museums war Dr. Hildegard Brekenfeld. Nach ihrem altersbedingten Ausscheiden ruhte der Museumsbetrieb aus verschiedenen Gründen über viele Jahre.

Am 13. September wurde in einem sehr würdigen Rahmen das Museum wiedereröffnet. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister Henrik Jager und der namentlichen Danksagung an alle, die mit der Vorbereitung der Wiedereröffnung beschäftigt waren, ergriff unsere Kultusministerin Bettina Martin das Wort und wertschätzte die Dorfgemeinschaft und Hildegard Brekenfeld für ihre geleistete Arbeit. Danach berichtete Dr. Christoph Schmitt, als Leiter der Wossidlo-Forschungsstelle an der Universität Rostock, über das Wirken von Richard Wossidlo.

An der Festveranstaltung nahmen ca. 150 Teilnehmer statt. Danach gab es viele schöne Begegnungen und Gespräche. Wir wünschen dem Museum viel Erfolg und einen dauerhaften Bestand. Möge der Verein „Alte Ausspanne & Wossidlo Museum e.V.“ immer ein glückliches Händchen bei seiner Arbeit haben.

Richard Wossidlo (1859-1939) wurde im untergegangen Gut Friedrichshof als Sohn des dortigen Gutsbesitzers Alfred Wossidlo (1830-1863) geboren und in der Kirche von Walkendorf getauft. Ab 1886 war Richard Lehrer und später Gymnasialprofessor in Waren an der Müritz. Ab 1890 sammelte er Volksüberlieferungen, Sagen und Sprichwörter aus Mecklenburg. Das Gehörte schrieb er auf und sammelte es auf kleinen Zetteln. Man nannte Richard Wossidlo auch „Volksprofessor“ und „Zettelmann“. Heute befinden sich über zwei Millionen Dokumente an der Universität in Rostock, die digitalisiert und veröffentlicht wurden unter https://www.wossidia.de.

(Text und Fotos: A. Parlow)

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